Verkehrsunfälle

Elf arbeiten - einer liegt rum: Polizei warnt Motorradfahrer

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 Das Motiv der Kampagne: Elf Rettungskräfte sind im Einsatz, einer liegt verletzt auf dem Boden.   

 Das Motiv der Kampagne: Elf Rettungskräfte sind im Einsatz, einer liegt verletzt auf dem Boden.   

Foto: Polizei HSK

Meschede.   Mit einer provokanten Kampagne möchte die Polizei im Hochsauerlandkreis Motorradfahrer warnen: „Elf arbeiten - einer liegt rum“.

Auch in diesem Jahr setzt die Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis erneut auf eine provokante Plakataktion gegen Motorradunfälle. Das Motiv in diesem Jahr zeigt elf Einsatzkräfte bei der Rettung eines verunglückten Motorradfahrers.

Mit dem Motiv soll nach Angaben der Behörde bewusst provoziert und auf Unfälle aufmerksam gemacht werden. „Niemand soll sich durch die Darstellung oder den Satz unterhalb des Bildes angegriffen oder zu nahe getreten fühlen. Das provokante Plakat soll allerdings Aufmerksamkeit erzielen“, heißt es dazu. „Denn nur so werden Biker zum Um- und Nachdenken angeregt.“

Plakate ausgehängt

Wie im vergangenen Jahr werden die Plakate an beliebten Ausflugszielen und Bikertreffs im gesamten Hochsauerlandkreis ausghängt. Das erste wurde vom Leiter der Direktion Verkehr, Erster Polizeihauptkommissar Gregor Mertens, und Verkehrssicherheitsberater, Polizeihauptkommissar Raphael Pavan am Hennesee angebracht.

Gerade an dem bevorstehenden langen Wochenende kommen viele Motorradfahrer in den HSK, um die Strecken des Sauerlands mit ihren Bikes zu befahren. Wirft man einen Blick in die Verkehrsunfallstatistik, liegt genau hier die Schwierigkeit: 75 Prozent der verunglückten Motorradfahrer stammen nicht aus dem Kreisgebiet.

„Umso wichtiger ist es, mit den Plakaten an möglichst an den Bikertreffpunkten präsent zu sein. Bedauerlicherweise sind dieses Jahr schon über 19 Motorradfahrer verletzt worden. Drei Motorradfahrer ließen ihr Leben auf den Straßen des Sauerlandes. Im letzten Jahr gab es 157 Motorradunfälle im HSK“, so die Polizei. Hierbei wurden 60 Menschen schwer und 76 leicht verletzt. Zwei Fahrer wurden getötet.

Meist machen Motorradfahrer den Fehler

Motorradunfälle passieren nach Angaben der Behörde nicht einfach so: „Motorradunfälle werden verursacht. So begehen bei zwei von drei Unfällen mit Verletzten die Motorradfahrer den entscheidenden Fehler. Bei etwa der Hälfte der Unfälle ist die Geschwindigkeit, ob zu schnell oder nicht angepasst, die Hauptunfallursache. Wer die Straße und den Ausflug ins Grüne genießen will, sollte wichtige Dinge beachten. Anspruchsvolle Strecken erfordern eine Menge Konzentration und Aufmerksamkeit.“

Besonders für unerfahrene Biker lauern hier viele Gefahren. Viele unterschätzten die lange Anreise. Für Motorradfahrer sei es überlebenswichtig die eigene Geschwindigkeit und die Maschine richtig einschätzen zu können. Gerade nach dem Winter und der längeren Fahrpause müsse das Motorrad erst wieder kennengelernt werden. Ein Fahr- und Sicherheitstraining könne hier sinnvoll sein.

Kein Platz für Raser und Drängler

Konsequent will die Polizei Raser aus dem Verkehr gezogen. Jeder Tote und Verletzte sei einer zu viel: „Die Menschen sollen gern ins Sauerland kommen, um Strecken und Landschaft zu genießen. Hier ist kein Platz für Raser und Drängler.“

Die Polizei rät: „Fahren Sie vorsichtig und vorausschauend! Achten Sie auf eine angemessene Geschwindigkeit! Nehmen Sie Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer und genießen Sie die Schönheit des Sauerlandes bei ausgiebigen Pausen!“

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