Struthütten. Selbst Feuerwehr kann bei Großbrand in Struthütten kaum etwas sehen – schwarze Qualmwolke schnürt ihnen die Luft ab. Schuld ist auch das Wetter.
Eine leerstehende Pizzeria in Neunkirchen-Struthütten ist am Montagabend, 22. Mai, komplett abgebrannt. Durch das Feuer wurde der ganze Ort in eine Rauchwolke gehüllt, die Sicht und Atmen erschwerte.
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Neunkirchen: Bevölkerung wird per Warn-App Nina vor Rauch gewarnt
„So etwas habe ich in meiner über 20-jährigen Tätigkeit als Polizeibeamter noch nie erlebt“, sagte in der Nacht zum Dienstag der Dienstgruppenleiter der Polizei Wilnsdorf bei dem Großbrand in Struthütten. Feuerwehrleute sowie Rettungskräfte, die sich noch mehrere hundert Meter entfernt im Sicherheitsbereich befanden, waren auch hier schon gezwungen, eine Atemschutzmaske zu tragen. Wie eine dichte Nebelwolke zog stundenlang teilweise schwarzer Rauch durch die Ortsdurchfahrt. Selbst mit der Maske war das Atmen schwierig, an der Einsatzstelle war das Geschehen nur schemenhaft zu erkennen.
Wie Wehrführer Christian Weth erklärte, lag das zum einen an der starken Rauchentwicklung bei dem Brand, zum anderen an der Wetterlage. „Normalerweise zieht Brandrauch nach oben ab, diesmal jedoch wurde er durch Luftdruckmassen nach unten gedrückt und konnte sich nicht verflüchtigen.“ Über die Warn-App NINA wurden die Bewohner von Struthütten und Neunkirchen gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Ruine der Pizzeria in Neunkirchen-Struthütten wird noch in der Nacht abgerissen
Gemeldet worden war der Brand um 20:45 Uhr von einem Anwohner in der Kölner Straße. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand das Ladenlokal, die ehemalige Pizzeria „Teresas Trattoria“, in hellen Flammen. An einem Innenangriffe der Feuerwehrmänner war aufgrund der Brandausbreitung nicht mehr zu denken. Somit konnte nur von außen aus über die Drehleiter mit den Löscharbeiten begonnen werden. Das Feuer fraß sich zwischenzeitlich durch das gesamte Lokal, das nicht mehr zu retten war.
Spät in der Nacht rückte noch ein Radbagger an, der die Reste einriss, damit auch noch die letzten Brandnester abgelöscht werden konnten. Bei dem Einsatz gab es fünf Verletzte. Zwei Erwachsene und zwei Kinder als Bewohner des Nachbarhauses hatten Rauchgasvergiftungen erlitten, eine Feuerwehrfrau bekam aufgrund des Rauches Kreislaufproblem. Sie alle wurden medizinisch versorgt.
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