Feuerwehr-Übung

Netphen: Vor 50 Jahren stürzt Flugzeug ab, heute „Air Dappen

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Mitglieder der Feuerwehr konstruieren für die Übung eigens ein Modell des damals verunglückten Fliegers. 

Mitglieder der Feuerwehr konstruieren für die Übung eigens ein Modell des damals verunglückten Fliegers. 

Foto: Jürgen Schade

Netphen-Herzhausen.  Monatelang und mit Liebe zum Detail baut die Feuerwehr „Air Dappen“: Das Modell eines Fliegers, der vor 50 Jahren in Netphen-Herzhausen abstürzte

Eine etwas ungewöhnliche Jahresabschlussübung absolvierte am Samstag die Löscheinheit Herzhausen der Freiwilligen Feuerwehr Netphen. In monatelanger Arbeit hatten die Wehrleute ein Flugzeug nachgebaut, das vor ziemlich genau 50 Jahren in Herzhausen oberhalb der Straße „Am Gottstuhl“ abgestürzt ist.

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Damals, 1973, war Ernst Klein Löschzugführer der Feuerwehr Herzhausen, der Großvater des heutigen Einheitsführers Brandinspektor Manuel Klein. Er führte seinerzeit die Feuerwehrgruppe zu dem abgestürzten Kleinflugzeug, sie konnten daraus den Piloten und einen weiteren Insassen retten. Ebenso mussten sie einen Wiesenbrand löschen.

Mitglieder der Feuerwehr konstruieren acht Meter langes Flugzeugmodell

Und genau dieses Szenario spielte die Feuerwehreinheit am Samstag, 16. September, nach 50 Jahren noch einmal durch. Fast zwei Monate lang hatten die Mitglieder der Feuerwehr an der acht Meter langen und sechs Meter breiten Flugzeugattrappe gearbeitet. Aus stabilen Holzbalken wurden Rumpf und Cockpit konstruiert, das Übungsmodell hat genauso Trag- und Heckflächen wie ein Stabilisierungsruder – selbst ein Propeller durfte an dem hölzernen Gerippe nicht fehlen.

In Ermangelung von Rädern war beim Transport ein ausrangierter Traktoranhänger behilflich. Was noch fehlte, war die Bespannung. Hier kamen die Feuerwehrleute auf die Idee, die Tragflächen und den Rumpf mit Heuballenfolie einzupacken. Getauft wurde der Flieger auf den Namen „Air Dappen“, nach den aus Herzhausen stammenden „Dilldappen“.

Szenario wie vor 50 Jahren: Flugzeug stürzt auf Wiese in Netphen-Herzhausen

Simuliert wurde schließlich eine Notlandung des „Air Dappen“ auf der Wiese „Am Gottstuhl“. Im Flugzeug lag der Pilot, schwer verletzt, und musste gerettet werden, hierzu diente eine 70 Kilogramm schwere Puppe. Auch den Passagier holten die Feuerwehrleute aus dem Flugzeug, Notarzt und Rettungsdienst waren ebenfalls an der Übung beteiligt.

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Der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Netphen, Sebastian Reh, freute sich über die gelungene Übung wie auch Netphens Bürgermeister Paul Wagener, der den Feuerwehrkameraden einen hohen Wissensstand bescheinigte. Außerdem zeigte die Jugendfeuerwehr am Gerätehaus vor zahlreichen Zuschauern eine kleine Übung, während die Erwachsenen eine Fettexplosion vorführten.

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