Neunkirchen. Die SPD-Ratsfraktion der Gemeinde Neunkirchen will endlich ein Archiv für die Kommune durchsetzen. Der erste Antrag wurde bereits 2007 gestellt.
Die Gemeinde Neunkirchen soll „endlich“ ein Archiv bekommen. Das geht aus einem Antrag der SPD-Ratsfraktion hervor, die 2007 bereits eine solche Einrichtung gefordert hatte. Von den Bürgern sei „im Rahmen der ‘Dorfgespräche’ der Wunsch nach Schaffung eines Gemeindearchivs geäußert worden“, heißt es darin.
2009 waren die Pläne zwar so weit gediehen, dass das Gemeindearchiv im Gebäude Kölner Straße 166 eingerichtet werden sollte, außerdem eine halbe Stelle. Wegen der Finanzkrise bzw. der damit verbundenen Umschichtung, der für das Archiv vorgesehenen Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II, wurde der Archivbeschluss bis heute nicht umgesetzt, heißt es von der Verwaltung.
Die SPD hebt das Thema nun erneut auf die Tagesordnung; der Schul- und Kulturausschuss soll sich am Dienstag, 25. April, damit befassen.
Kooperation mit Burbach möglich
Die Gemeinde hat derzeit kein Fachpersonal für die Archivarbeit, die Aktenräume des Rathauses und weiterer kommunaler Stellen seien „bis an die Kapazitätsgrenzen belegt“, so die Verwaltung. Sie betont allerdings, dass archivwürdiges Material nicht vernichtet worden sei.
Bereits 2009 wurde überlegt, mit der Nachbargemeinde Burbach hinsichtlich der Personalfrage zu kooperieren. Burbach hat inzwischen ein Archiv eingerichtet, eine Archivarin eingestellt, die Kooperationsmöglichkeit besteht nach wie vor.
Für das Archiv benötigt werden laut Empfehlung des Westfälischen Archivamts 100 bis 120 Quadratmeter Fläche mit Büro, Magazin- und Öffentlichkeitsraum. Wichtig sind außerdem Statik und Raumklima.
Die Kosten sind, so die Verwaltung, abhängig vom Standort. Die 2009 beschlossene Umsetzung hätte 155 000 Euro gekostet, der Großteil wäre in einen Aufzug geflossen. Verschiedene Lösungen würden derzeit geprüft; für die Einrichtung veranschlagt die Gemeinde etwa 25 000 Euro, für Personal rechnet sie mit rund 23 000 Euro pro Jahr. Das Archivamt bezuschusst Einrichtungskosten mit bis zu 30 Prozent.
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