Oberdielfen. Eine Oberdielferin musste sich mit ihrem Auto ganz schnell wieder ins Freie retten, als sie in ihrer Garage plötzlich ungebetene Gäste begrüßten.
Der Schreck sitzt der 71-jährigen Evelyn Ofterdinger immer noch in den Knochen. Als sie vor fünf Wochen ihren Pkw in ihre Garage fährt, schwirren beim Aussteigen hunderte Wespen um sie herum. Die resolute Frau, die sonst vor nichts Angst hat, flüchtet ins Haus, kehrt nach einiger Zeit vorsichtig in die Garage zurück und fährt den Wagen wieder heraus. Durch das zweite Garagentor geht sie in die Doppelgarage herein und entdeckt die Ursache des Überfalls: Genau über dem Tor hängt ein Wespennest mit einem Durchmesser von einem halbe Meter.
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Dass die Wespen so angriffslustig wurden, versteht sich: Das elektrisch bediente Tor schlägt genau gegen das Nest, das dank der Bautätigkeit seiner Bewohner Tag für Tag größer wird. Die Nutzung der Garage ist Evelyn Ofterdinger für die nächsten Monate somit verwehrt: Den Wespennester dürfen nur in besonderen Fällen entfernt werden. Das ist im Bundesnaturschutzgesetz geregelt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) rät dazu, sich mit den durchaus nützlichen Untermietern zu arrangieren.
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Verlassene Nester am besten hängen lassen
Dafür ist es sinnvoll, Fenster mit Insektengittern zu versehen. Wenn Wespen ins Zimmer kommen, dann oft entlang von Kabelöffnungen, Rohrleitungen oder Kaminzügen. In so einem Fall genügt es, das Loch zuzustopfen – mit Steinwolle, die keine Feuchtigkeit aufnimmt, oder zur Not auch mit Toilettenpapier. Im Freien ist es wiederum sinnvoll, Speisen gut abzudecken. Außerdem können mit Gewürznelken gespickte Zitronenscheiben auf dem Tisch helfen. Weiterhin gut geeignet sind eine Fütterungsstelle zur Ablenkung mit Fallobst und/oder Zuckerwasser mit Apfelsaft in einer flachen Schale weit weg von der Terrasse.
Wespen besiedeln keine verlassenen Nester und bauen auch keine neuen in unmittelbarer Nachbarschaft eines alten Wohnsitzes. Deshalb ist es sinnvoll, verlassene Wespennester hängen zu lassen – Evelyn Ofterdinger rechnet damit, dass es im Dezember so weit sein könnte.
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