Wilnsdorf. Naturschutz-Initiative (NI): Das streng geschützte Tier sei schon das dritte Schlagopfer seit 2017 unter Windrad auf der Kalteiche.
Die Wilnsdorfer Christian Kosch und Christian Boch haben am Montag, 8. April, am Windpark Kalteiche einen toten Rotmilan gefunden und Peter Draeger, Länder- und Fachbeirat der Naturschutzinitiative (NI), übergeben. „Nach 2017 und 2018 nun der dritte tote Rotmilan“, so Draeger, der in Absprache mit den Behörden den Kadaver zur Untersuchung und Dokumentation in eine tierärztliche Praxis brachte.
Länderübergreifender Korridor
Der Höhenzug Kalteiche habe für den Fortbestand schlaggefährdeter Arten wie Rotmilan, Schwarzstorch, Wespenbussard und Mäusebussard eine überragende Bedeutung, so NI-Biologe Immo Vollmer. Hier kämen alle Arten auf engstem Raum zusammen vor. Es sei ein länderübergreifender Vernetzungskorridor für Luchs, Wildkatze und Haselhuhn. Zudem werde der Windpark nicht regelmäßig abgesucht, Vollmer vermutet, dass die tatsächliche Totschlagsrate noch deutlich höher liegen dürfte. Mit dem Betrieb der Windenergieanlagen verschlechtere sich der Erhaltungszustand der lokalen Population der europaweit streng geschützten Rotmilane.
„Der erneute Totfund zeigt das nicht zu verantwortende Risiko der Nutzung von Windkraft auf der Kalteiche“, so NI-Landesvorsitzender Harry Neumann. „Die NI fordert als notwendige weitere Schritte einen Rückbau der hier stehenden Anlagen und als Sofortmaßnahme eine Abschaltung der Anlagen zur Tagzeit bis zum Rückflug der Tiere in ihre Überwinterungsgebiete“, so Neumann weiter. Weitere Anlagen würde man ohnehin nicht klaglos hinnehmen, so Neumann.
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