Das Bild der Brücke passt zur Diskussion um die Erinnerungskultur in Bad Berleburg und auch zur Lösung.
Das Bild der Brücke passt zur Diskussion um die Erinnerungskultur und auch zur Lösung.
Eine Brücke verbindet zwei unterschiedliche Positionen. In diesem Fall waren es CDU und SPD. Ein Brücke ist nur dann erfolgreich, wenn sie auf zwei starken Fundamenten aufliegt. Die notwendige Kompromissbereitschaft haben beide Seiten signalisiert.
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Jetzt wird auf Wunsch der SPD die besondere Persönlichkeit der selbstständigen, jüdischen Frau Adele Krebs gewürdigt. Und auch die Position der CDU, möglichst niemanden durch eine namentliche Nennung zu brüskieren oder gar Opfer zu vergessen, wird durch die „Brücke gegen das Vergessen“ aufgegriffen.
Sehr gut ist die Idee, den unterschiedlichen Opfergruppen wie Juden, sogenannten „Zigeunern“, aber auch Behinderten ein Gesicht zu geben. Das macht das Unbegreifliche ein Stück greifbarer. Das Schüler an den Informationstafeln mitarbeiten werden, macht das ganze Projekt zu einem wertvollen pädagogischen Konzept.
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Insgesamt sind übrigens 205 Personen aus Berleburg namentlich bekannt, die aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Aussehens diskriminiert, entrechtet, verfolgt oder ermordet worden sind. Hinzu kämen auch nachweislich über 1000 Zwangsarbeiter, die nach Wittgenstein verschleppt worden sind.
Übrigens: In dieser Auflistung nicht enthalten sind diejenigen, die aufgrund der Vertreibung ihre Heimat verloren und in Wittgenstein eine neue gefunden haben. Auch sie sind Opfer eines verbrecherischen Regimes geworden. Ihrem Schicksal wurde aber schon früh auch in Wittgenstein durch Straßennamen ein Denkmal gesetzt. Es ist Zeit, dass durch die Brücke gegen das Vergessen diese unterschiedlichen Schicksale miteinander verbunden werden.
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