Finanzen

Wittgensteiner haben hunderte Euro mehr zur Verfügung

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Seit 2017 ist das Geld, das Wittgensteiner zur Verfügung haben, deutlich gestiegen. Aber es gibt einen großen Haken.

Seit 2017 ist das Geld, das Wittgensteiner zur Verfügung haben, deutlich gestiegen. Aber es gibt einen großen Haken.

Foto: VAKS-Stock Agency / Shutterstock/VAKS-Stock Agency

Wittgenstein.  Seit 2017 ist das Geld, das Wittgensteiner zur Verfügung haben, deutlich gestiegen. Aber es gibt einen großen Haken.

Mehr Geld in der Tasche – blickt man allein auf die Zahlen von IT.NRW, dann hatten die Bürger aus Bad Berleburg, Erndtebrück und Bad Laasphe 2021 deutlich mehr Geld zur Verfügung als noch 2017. Doch dabei sollte eines nicht aus den Augen verloren werden: 2021 war die Inflation bereits im Anmarsch.

Auf der einen Seite rutscht vielleicht etwas mehr Geld ins Portemonnaie, aber das rutscht auf der anderen Seite aus dem immer größer werdenden Inflations-Loch wieder heraus. Zuerst geht der Blick zum Plus: Wie viel mehr hatten die Wittgensteiner Bürger zur Verfügung – und wo stehen Erndtebrücker, Bad Laaspher und Bad Berleburger im direkten Vergleich?

Geht es um das Einkommen, ist Erndtebrück in der Regel oft vorne mit dabei – so auch diesmal. Im Jahr 2021 lag das im Schnitt bei 29.093 Euro, also 597 Euro mehr als im Jahr davor. Der Sprung im Vergleich zu 2017 ist noch größer: im Schnitt 3860 Euro. Damit liegt Erndtebrück NRW-weit mit Blick auf das durchschnittliche Einkommen auf Rang 13.

Bad Berleburg hat sich im NRW-weiten Ranking verbessert und lag 2021 auf Platz 93 – das lag an dem durchschnittlich verfügbaren Jahreseinkommen in Höhe von 25.970 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 639 Euro, im Vergleich zu 2017 sogar 2869 Euro mehr. Bad Laasphe hat sich ebenfalls verbessert – auf Rang 145. Damit ist die Lahnstadt im Wittgenstein-Vergleich das Schlusslicht. Dennoch konnte hier ein deutliches Plus verzeichnet werden, vom Wert allein her sogar das größte im Vergleich zum Vorjahr. So hatten Bad Laaspher im Schnitt im Jahr 2021 25277 Euro zur Verfügung – also 766 Euro mehr als 2020. Im Vergleich zu 2017 sind es 2965 Euro. Allein stehen gelassen, wirken diese Zahlen erst einmal schön. Doch muss man sie der Realität, nämlich der Inflation gegenüber stellen, die 2021 bereits anrückte.

Inflation als Gegenpol

Damals hatten sich laut Statistischem Bundesamt die Verbraucherpreise in Deutschland um 3,1 Prozent gegenüber 2020 erhöht. Die Inflationsrate hatte im Vorjahr noch bei +0,5 Prozent gelegen. Das heißt: Die Lebenshaltungskosten für unter anderem Lebensmittel waren bereits teurer geworden. Höher, aber laut Experten bereits wieder auf einem absteigenden Ast, war die Inflation im August 2023. Das statistische Bundesamt prognostizierte für diesen Monat eine Inflationsrate in Höhe von +6,1 Prozent. Im Juli 2023 hatte die Inflationsrate bei +6,2 Prozent gelegen.

Und laut Business Insider soll sie weiter sinken: „In den nächsten Wochen dürfte die Teuerung aber spürbar nachlassen, einige Preise können sogar sinken. Das gilt auch für einige Lebensmittel.“ Ab September solle auch die allgemeine Inflationsrate merklich fallen. Grund seien die sinkenden Preise für Energieimporte und die Erzeugerpreise, die im August bereits um 12,6 Prozent niedriger waren als vor einem Jahr. Auch die Preise im Großhandel, der nah am Verbraucher ist, sinken demnach.

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