Berlin. Heizen wird immer teurer. Und auch die Pelletspreise gehen nach oben. Was sind die Gründe für die Entwicklung? Wie sind die Prognosen?
- Seit Kriegsbeginn in der Ukraine sind die Energiepreise in Deutschland stark gestiegen
- Gas und Öl sind besonders teuer
- Holzpellets sind eine Alternative – doch auch ihr Preis hat sich verändert
- Wie haben sich die Pelletspreise entwickelt und wie sehen die Prognosen aus?
Die Energiepreise sind in Deutschland im Jahr 2022 explosionsartig gestiegen. Gas und Öl waren zeitweise so teuer wie nie zuvor – viele Menschen sehen sich deshalb nach alternativen Energieträgern um. Eine Möglichkeit: Holzpellets. Immerhin rund 650.000 Pelletheizungen gibt es in Deutschland bereits – Tendenz steigend. Doch auch das Heizen mit Holz bleibt von den hohen Preisen am Energiemarkt nicht verschont. Wir zeigen, wie die Pelletspreise entstehen, wie sie sich entwickelt haben und welche Prognosen es für 2023 gibt. Lesen Sie auch: Heizen ohne Gas und Öl – Was können Radiator, Heizlüfter und Co.?
Holzpellets – Was ist das eigentlich?
Heizen mit Resten? Mit Holzpellets geht das. Sie bestehen zum Großteil aus Abfällen aus Sägewerken und nicht verwertbarem Industrieholz. Das alles wird in speziellen Maschinen zu stäbchenförmigen Pellets gepresst, die in der Regel einen Durchmesser von Maximal 25 Millimetern haben. Zur Energiegewinnung werden die Holzpellets dann in privaten Heizungsanlagen oder in Kraftwerken verbrannt.
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Der Vorteil gegenüber einer herkömmlichen Holzheizung ist, dass die Pellets – ähnlich wie Gas oder Öl – automatisch in den Ofen geleitet und dort verbrannt werden. Es ist also nicht nötig, regelmäßig Holz nachzulegen. Beim Transport der Pellets kann allerdings ein Geräusch entstehen, dass manche Menschen stört.
Heizen mit Holz: So entstehen die Pelletspreise
Die Tatsache, dass Holzpellets zum Teil aus Abfällen und Resten gefertigt werden, schlägt sich auch im Preis nieder: Um eine Kilowattstunde (kWh) Energie zu erzeugen, müssen Besitzerinnen und Besitzer eine Pelletheizung rund 1,5 Cent weniger für den Energieträger zahlen als bei Gas.
Doch auch die Pelletpreise sind infolge der aktuellen Krise stark gestiegen. Gründe dafür sind die durch den Krieg in der Ukraine erhöhten Energiekosten, die sich auch auf die Pelletproduktion auswirken. Zusätzlich ist die Nachfrage gestiegen, weil mehr Menschen auf fossile Energieträger verzichten wollen. Auch das treibt den Preis in die Höhe.
Pelletspreise: Der aktuelle Preis pro Tonne Pellets
Sollte man jetzt kaufen? Die aktuellen Pelletspreise von heute finden Sie hier.
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Entwicklung der Pelletspreise
Der Preis für Holzpellets war lange niedrig. So lagen die Kosten für eine Tonne Pellets Anfang 2022 bei ungefähr 350 Euro. Doch infolge des Ukraine-Kriegs gingen die Preise – ähnlich wie bei anderen Energieträgern – steil nach oben. Seit Sommer zeigt sich jedoch wieder ein deutlicher Rückgang. Die Daten in unserer Tabelle beruhen auf den Angaben von "Heizpellets24".
Datum | Pelletspreis pro Tonne |
1. Januar 2022 | 355,95 Euro |
1. Februar 2022 | 353,43 Euro |
1. März 2022 | 347,11 Euro |
1. April 2022 | 343,93 Euro |
1. Mai 2022 | 366,50 Euro |
1. Juni 2022 | 403,79 Euro |
1. Juli 2022 | 468,32 Euro |
1. August 2022 | 719,67 Euro |
1. September 2022 | 795,18 Euro |
1. Oktober 2022 | 744,80 Euro |
1. November 2022 | 632,10 Euro |
1. Dezember 2022 | 513,65 Euro |
1. Januar 2023 | 495,04 Euro |
Pelletspreise: Welche Prognosen gibt es für 2023?
Wie sich die Energiepreise in den kommenden Monaten entwickeln werden, kann niemand mit Sicherheit vorhersagen. Bei den Pelletspreisen gibt es dabei sogar ein zusätzliches Problem: Sollte es durch die Inflation zu größeren wirtschaftlichen Problemen kommen, geht auch der Holzbedarf – etwa für die Bauindustrie – zurück. Dadurch fallen in den Sägewerken weniger Reste an, die zu Pellets verarbeitet werden können.
Dennoch gibt Martin Bentele vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) Entwarnung: Er rechnet zwar nicht mit einer Rückkehr zu den extrem niedrigen Preisen, für die Holzpellets vor der Krise angeboten wurden. Eine erneute Preisexplosion befürchtet er allerdings auch nicht. Laut ihm dürften sich die Pelletspreise pro Tonne auf Dauer zwischen 400 und 500 Euro einpendeln.
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Trotz hoher Pelletspreise: Lohnt sich der Umstieg?
Ob sich der Umstieg auf eine Pelletheizung lohnt, ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Wir haben die wichtigsten Vor- und Nachteile für Sie zusammengefasst.
Vorteile | Nachteile |
Pellets sind im Vergleich zu fossilen Brennstoffen noch immer günstiger, auch wenn der Pelletspreis gestiegen ist. Zudem wird bei Holz keine CO2-Steuer fällig | Die Anschaffungskosten für eine Pelletsheizung liegen mit rund 20.000 Euro rund doppelt so hoch wie bei einer Öl- oder Gasheizung. Ein Teil davon kann jedoch durch Fördermittel gedeckt werden. |
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Wer umsteigt, macht sich von fossilen Energieträgern unabhängig. | Auch wenn Holz nachwächst: Eine Pelletheizung ist nicht emissionsfrei. Alternativen wie Erdwärme haben eine deutlich bessere Klima-Bilanz. |
Für eine Pelletheizung ist im Gegensatz zu Gas kein Anschluss an das Netz notwendig. | Pellets brauchen bei der Lagerung deutlich mehr Platz als Heizöl. Zudem kann ihr Transport vom Lager in den Brennkessel Geräusche verursachen. |
Eine Pelletheizung macht etwas mehr Arbeit als die meisten Alternativen, da der Aschebehälter regelmäßig geleert werden muss. |
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