Büchereien

Rettungsplan für Büchereien

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Düsseldorf. CDU und FDP haben einen Rettungspakt für die NRW-Büchereien angekündigt.

Künftig können auch kirchliche Träger und private Vereine eine Landesförderung beantragen. Die Präsidentin des Verbandes der Bibliotheken NRW, die CDU-Landtagsabgeordnete Monika Brunert-Jetter, verwies darauf, dass 1600 der knapp 2000 Büchereien in NRW von den Kirchen getragen werden. Weitere 220 Bibliotheken sind in kommunaler Hand. Dazu gibt es 100 ehrenamtliche Bibliotheken.

„In vielen ländlichen Regionen gibt es vielfach nur noch kirchliche Träger”, betonte Brunert-Jetter. Ziel sei es deshalb, diese Träger bei ihrem wichtigen Auftrag zur Förderung der Lesekompetenz und dem Umgang mit neuen Medien zu unterstützen.

Bibliotheksgesetz

CDU und FDP planen ein Bibliotheksgesetz in NRW, das die Standards für öffentliche Bibliotheken festlegt. Förderkriterien werden unter anderen die Zusammenarbeit mit Schulen sowie die Integration ausländischer Mitbürger sein. Der CDU-Kulturexperte Thomas Sternberg will die Landesmittel von knapp drei Millionen Euro auf einen „hohen einstelligen Betrag” im Jahr anheben.

Bis zum Jahr 2005 waren die Büchereien in NRW nach Angaben Brunert-Jetters auf rund 700 000 Euro Fördermittel „ausgehungert” worden. Bei künftigen Finanzhilfen des Landes Nordrhein-Westfalen wird es aus Sicht Sternbergs „eigentlich egal sein, wer die Bibliothek trägt”. Entscheidend sei vielmehr, dass sich die Situation der Büchereien finanziell verbessert.

Zudem benötigen gerade kleine Büchereien Beratung und Betreuung beim Umgang mit digitalen Medien. Hier sollen die Fachstellen für öffentliche Bibliotheken Hinweise geben.

Kärgliches Dasein

Mit 11,50 Euro pro Einwohner fristen die NRW-Bibliotheken immer noch ein kärgliches Dasein. Beim Nachbarn Niederlande fließen 33 Euro pro Kopf aus der öffentlichen Kasse. „Bibliotheken stärken die Lese-, Informations- und Medienkompetenz”, weiß Brunert-Jetter. „Gerade für Menschen aus sozial schwächeren Schichten sind sie oft die einzige Bezugsquelle von qualitativ hochwertiger Literatur.”

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